Barbáta

[524] BARBÁTA, æ, ein Beynamen der Venus, unter welchem sie zu Rom verehret wurde. Denn als dereinst die römischen Frauen eine Krankheit bekamen, in welcher ihnen alle Haare ausfielen, so nahmen sie ihre Zuflucht zur Venus; und, als ihnen ihre Haare wieder wuchsen, so richteten sie ihr eine Bildsäule auf, die der obern Hälfte nach einen Mann mit einem Barte, nach der andern aber eine Frauensperson vorstellete, die in der Hand einen Kamm hielt, um anzuzeigen, daß man solchen bey erwähntem Unfalle nicht gebrauchet habe. Suidas in Ἀφροδίτη, s. T. I. p. 398. & Codinus, laudante Kustero ad eumd. l. c. Es verehreten auch [524] die Cyprier dergleichen Venus, welche zwar dem Leibe nach ein bärtiges Mannsvolk vorstellete, indessen aber doch Weibeskleider anhatte; Macrob. Saturn. l. III. c. 8. daher denn die Männer ihren Dienst in Weibes- und die Weiber in Mannskleidern verrichteten. Servius ad Virgil. Aen. II. v. 632.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 524-525.
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