[525] BASILÉA, æ, Gr. Βασίλεια, ας, (⇒ Tab. II.) des Uranus und der Titäa Tochter, erzog, als die älteste von ihrem Geschwister, [525] die übrigen, daher sie auch den Namen der großen Mutter Magnæ Matris erhalten. Sie bekam mit Genehmhaltung ihrer Brüder und des ganzen Volkes, nach ihres Vaters Ableben, die Herrschaft, zumal, da sie vor allzu großer Keuschheit von keinem Heurathen wissen wollte. Jedoch heurathete sie hernach dennoch ihren Bruder Hyperion und zeugete mit ihm den Helius und die Selene. Weil sie nun auch ihre Kinder gern zu Nachfolgern in dem Reiche haben wollte, so lehneten sich ihre Brüder dagegen wider sie auf, machten den Hyperion nieder, und ersäufeten den jungen Helius in dem Eridan, worauf sich denn Selene auch von dem Hause herunter zu Tode stürzete. Als Basilea darauf den Helius an dem Eridan suchte, so fiel sie endlich in eine Ohnmacht und tiefen Schlaf, in welcher ihr Helius erschien, und sie insonderheit damit tröstete, daß in Zukunft, nach der Götter Verordnung, die Sonne von ihm, wie von seiner Schwester der Mond, den Namen führen sollte. Als sie darauf wieder erwachte, so verboth sie, daß sie kein Mensch mehr anrühren sollte, nahm auch ihrer Tochter Spielwerk, und lief damit, mit zerstreueten Haaren, als unsinnig, unter Trommel- und Cymbelschalle umher. Da aber dennoch einige sie ergriffen, so erhub sich ein schreckliches Wetter mit Regen, Donnern und Blitzen, nach welchem sie nicht mehr gesehen wurde. Sie wurde daher göttlich verehret, und ihr Gottesdienst insonderheit unter einem Geschwärme mit Trommeln und Cymbeln verrichtet. Diod. Sic. lib. III. c. 59. p. 133.