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[576] BVTVS i, Βοὺτος, ου, eine Göttinn der Aegyptier, welche unter die ersten acht alten Götter derselben gehöret. Herodot. l. c. sect. 156. Es scheint aber, daß sie dieses Wort in den ältesten Zeiten vielmehr Muto ausgesprochen haben, und es von Mo-u-ti, welche Wasser schöpfet, oder von Mo-u-oth, welche Wasser an sich zieht, herkomme, woraus die Griechen denn erstlich Mutos oder Muto gemacht und endlich das M in B verwandelt haben, welches von ihnen vielfältig geschehen. Iablonski Panth. ægypt. T. II. p. 114. Diese Buto aber soll die Pflegemutter und Erhalterinn des Horus und der Bubastis gewesen seyn. Denn als Isis von dem Typhon verfolget wurde, so vertrauete sie diese ihre Kinder der Buto an, welche sich denn mit ihnen auf die Insel Chemmis begab, die in einem großen See nicht weit von der Stadt Butus lag. Sie war mit Palmen und andern fruchtbaren und unfruchtbaren Bäumen bewachsen; und damit sich Buto mit ihren anvertraueten Pfändern besser darinnen vor dem Typhon verbergen könnte, so soll die Insel beweglich geworden seyn, und herum geschwommen haben, daß Typhon sie nicht entdeckete. Herodot. l. c. Die Griechen hielten sie für ihre Latona, Steph. Byz. in v. Βοῦτος; daher auch viele ägyptische Städte, die ihr gewidmet waren, bey denselben Latopolis hießen. Iablons. l. c. p. 86. Die vornehmste ihr geweihete Stadt aber behielt ihren ägyptischen Namen Butus, und lag nicht weit von Sebennytun und der von ihm benannten Mündung in Niederägypten, Herod. l. c. sect. 59, 155. Strabo L. XVII. p. 802. woselbst sie einen kostbaren und prächtigen Tempel hatte, in welchem ihr jährlich mit großer Pracht ein Fest gefeyret wurde, zu welchem man häufig aus ganz Aegypten dahin reisete. Sie hatte auch daselbst ein berühmtes Orakel, welches man von allen Orten her vielfältig besuchete. Herodot. l. c. s. 83, 111, 133. & L. III. sect. 64. Aelian. var. histor. L. II. c. 41. Zugleich wurden nebst ihr auch Horus und Bubastis, oder nach der [576] Griechen Deutung, Apollo und Diana, daselbst verehret. Das heilige Haus war sehr groß, und hatte Vorhöfe, die zehn Klafter hoch waren. Das Bewundernswürdigste darinnen war eine Kapelle, die nach der Länge und Höhe aus einem Steine gemacht war, und deren Wände insgesammt eine Größe von vierzig Ellen hatten. Auf denselben lag eine Decke von einem Steine, welcher vier Ellen hervorschoß. In der dabey liegenden so genannten schwimmenden Insel stund des Horus oder Apollo Tempel, welcher auch drey Altäre für diese drey Gottheiten hatte. Herodot. L. II. sect. 156. Nach der ägyptischen Gottesgelahrtheit scheint Buto die Nacht anzudeuten. Allein, da diese eigentlich Athor geheißen, so zeigen sich dabey verschiedene Schwierigkeiten; und es ist wahrscheinlicher, daß sie ebenfalls ein Sinnbild des Mondes, und zwar vornehmlich des Vollmondes gewesen. Iablonski l. c. p. 93. sqq. Ihr lebendes Sinnbild war die Zieselmaus, μυγάλη, welche deswegen auch göttlich verehret, Plutarch. Sympos. L. IV. qu. 5. p. 670. T. II. Opp. und wenn man sie irgendwo todt fand, nach Butus gebracht und daselbst begraben wurde. Herodot. L. II. sect. 67.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 576-577.
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