Caiéta

[601] CAIÉTA, æ, des Aeneas, Virgil. Aen. VII. v. 1. & Ovid. Metam. XIV. v. 441. oder, nach andern, der Creusa, und nach den dritten des Ascanius Amme. Serv. ad Virgil. l. c. Sie gieng mit dem Aeneas nach Italien, starb aber noch, ehe solcher das Ende seiner Fahrt erreichete, und wurde an dem Ufer der See verbrannt, daher der Ort, wo solches geschah, von ihr auch dens Namen Caieta bekam, Virgil. l. c. & Regius ad Ovid. l. c. welches das jetzige Gaeta, Cellar. Not. O. A. lib. II. c. 9. sect. 3. p. 661. T. I. in der Terra di Lavoro, im Neapolitanischen ist. Dies Grabschrift, welche ihr Aeneas setzen lassen, soll diese gewesen seyn:


Hic me Caieten notæ pietatis alumnus

Ereptam Argolico, quo debuit, igne cremavit.


Ovid. l. c. v. 443. Allein, da an solchem Orte schon Lamus, der Lästrygonen König, regieret haben; Sil. Ital. lib. VIII. v. 530. & ad eum Cellar. l. c. oder auch solches Kaieta den Namen ἀπὸ τοῦ καίειν, brennen, haben soll, weil des Aeneas Flotte von ungefähr an solchem Orte in Brand gerathen war, Serv. l. c. so[601] kann dessen Amme nicht wohl Kaieta geheißen haben, zu geschweigen, daß einige den Namen solches Ortes von dem lakonischen Worte Kaiatta herleiten, welches so viel als eine Krümme heißt, und dessen Busen soll seyn gegeben worden, als sich die Lacedämonier ehemals zu Formiis niederließen. Strabo lib. V. p. 425.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 601-602.
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