[608] CALLIRŎË, es, ein Frauenzimmer zu Kalydon, in welches sich Koresus, des Bacchus Priester, ganz ungemein verliebete, allein, je mehr er ihr dießfalls seine Pein zu verstehen gab, desto härter wurde sie dargegen. Als er daher endlich seine Zuflucht zum Bacchus nahm, so machete dieser, daß viele von den Kalydoniern so rasend wurden, als ob sie sich vollgesoffen hätten, und in solchem Zustande auch dahin starben. Man fragete das Orakel zu Dodona deswegen um Rath, und dieses hieß die Kalliroe oder sonst jemanden, der für solche sterben wollte, durch den Koresus dem Bacchus opfern. Da sich nun niemand fand, der sich für sie wollte abschlachten lassen, so mußte sie, alles Widersetzens ungeachtet, sich zu solcher Aufopferung bequemen. Indem nun Koresus solche verrichten [608] sollte, so erstach er sich selbst für sie. Hierdurch wurde sie so gerühret, daß sie sich wieder an einem Brunnen erstach, der von ihr hernachmals den Namen, Kalliroe, bekam. Pausan. Achaic. c. 21. p. 437.
Hederich-1770: Calliröe · Calliroë [2] · Calliroë · Calliróë