Canis

[622] CANIS, i, Gr. Κύων, ονος, der Hund am Himmel, wurde der Europa, sammt einem Drachen, zum Hüter zugegeben, den aber Minos hernachmals der Prokris verehrete, als sie ihn von einer garstigen Krankheit curiret hatte. Diese verehrete ihn mit der Zeit ihrem Manne, dem Cephalus, wieder, und, da ihn dieser an einen Fuchs hetzete, den kein Hund einholen konnte, hingegen aber doch auch diesem Hunde des Cephalus nichts sollte entlaufen können, so verwandelte Jupiter beyde, Fuchs [622] und Hund in Steine, wovon er letztern noch dazu an den Himmel versetzete. Ister ap. Hygin. Astron. Poet. lib. II. c. 35. Er soll Lälaps oder Lätapa geheißen haben. Sieh diesen Artikel. Andere halten ihn für des Orions Hund, welcher nebst seinem Herrn an den Himmel gesetzet worden, Eratosthen. Cataster. 33. und die dritten für den Hund des Ikarius, der sich über dieses seines Herrn Tod endlich auch zu Tode grämete. Hygin. l. c. Sonst heißt der helle Stern auf dem Kopfe dieses Hundes Isis, der noch größere aber auf dessen Zunge Sirius, Eratosthen. & Hygin. ll. cc. & ad hunc Muncker. l. c. von welchem denn die Alten viel außerordentliches, allein auch ungereimtes Wesen machten. Wenigstens aber ist doch solcher auch der schönste unter allen Fixsternen. Wolfius Lex. Mathem. in Sirius, s. p. 1289.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 622-623.
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