[646] CASTALIA, æ, war ein besonderer Brunn zu Delphis am Parnasse, von gar annehmlichem Geschmacke, Gyrald. Synt. VII. p. 265. welcher selbst den Altar des Apollo in dessen Tempel benetzete, und den Namen, nach einigen, von einer der vorhergehenden Kastalien, nach andern aber von dem Kastalius, des Apollo Sohne, Probus ad Virgil. Georg. III. v. 293. nach den dritten aber von dem phönicischen Worte Kastala haben soll, welches ein Geräusch bedeutet, Bochart. Chan. l. I. c. 16. weil er mit dergleichen die Felsen herab gefallen. Virgil. Cul. v. 17. Sonst sollte er die Kraft haben, daß, wer aus ihm trank, alsofort zu einem Poeten, Ovid. Amor. lib. I. Eleg. 15. v. 36. und auch Propheten wurde. Banier. l. c. Er war eben der, welchen ehemals ein ungeheuerer Drache, des Mars Sohn, besetzet hielt, den aber Kadmus, wiewohl zu seinem Unglücke, erlegete; Ovid. Metam. lib. III. v. 32. & Hygin. Fab. 6. Weil er hiernächst den Musen geheiliget war, so werden sie von ihm vielfältig Castalinnen, Castalides, beygenannt. Gyrald. l. c.
Hederich-1770: Castalia [1] · Castalia