Clymenvs [2]

[753] CLYMĔNVS, i, des Schöneus, Hygin. Fab. 246. oder Oeneus, Id. 238. Fab. auch wohl Cäneus, Id. Fab. 242. oder, wie ihn noch andere nennen, des Teleus Sohn, Euphorion ap. Parthen. c. 13. König in Arkadien, Hygin. Fab. 206. 242. heurathete die Epikasten von Argus, und zeugete mit ihr den Idas, Theragrus und die Harpalyce. Weil aber diese ungemein schön war, so verliebete er sich selbst in sie, und, ob er wohl solche unnatürliche Neigung eine Zeitlang verbarg, so brachte er endlich doch der Harpalyce Amme auf seine Seite, und lag heimlich bey seiner eigenen Tochter. Indessen gab sich Alastor zum Freyer um sie an, und er überließ sie demselben. Allein, da dieser solche nach Hause führen wollte, so gieng er ihm, als halb rasend, nach, brachte den Alastor um, und führete die Harpalyce wieder mit sich zurück, gieng auch mit selbiger ungescheut, als seiner Gemahlinn, um. Dieses that ihr ungemein weh, und sie nahm daher an einem Feste der Argiver, da jedermann öffentlich schmausete, ihren jüngsten Bruder, oder, nach andern, den mit ihrem Vater erzeugeten Sohn, Id. Fab. 255. schlachtete solchen ab, richtete ihn zu, und setzete ihn dem unartigen Vater zu verzehren vor. Wie sie aber dabey bath, daß sie die Götter von den Menschen wegnehmen möchten: so erhöreten diese sie auch, und verwandelten sie in einen Vogel, Clymenus aber erhieng sich darauf aus Verzweiflung selbst. Euphorion l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 753.
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