[762] COCÝTVS, i, Gr. Κωκυτὸς, ου, des Styx Sohn, Boccacc lib. III. c. 15. einer von den höllischen Flüssen, der dem Pyriphlegethon entgegen fließt, und sich mit keinem andern Wasser vermenget. Plato in Phædon. p. 84. aber doch auch in den Acheron fällt. Homer. Od. Κ. v. 514. Seine Tochter war die Menthe, welche Proserpina, wegen ihrer Händel mit dem Pluto, in einen Krausemünzestock verwandelte. Sostratus ap. Nat. Com. L. III. c. 3. [762] p. 195. So soll auch der Phlegethon dessen Sohn seyn, Boccacc. l. c. c. 16. und er übrigens seinen Namen von κωκύω, ich weine, wehklage, haben, Serv. ad Virgil. Aen. VI. v. 132. weil die Sterbenden meistentheils ihrer im Leben begangenen Sünden halber im Tode zu klagen anfangen, Plato l. c. oder auch, weil solche klagen, daß sie alles, was ihnen lieb ist, verlassen müssen, oder auch, weil sie selbst von ihren hinterlassenen Freunden beklaget werden. Nat. Com. l. c. Andere hingegen wollen solchen Namen lieber von dem Ebräischen kakata herleiten, welches so viel, als einen Onokrotalus bedeutet, welches einer der unreinen Vogel ist, Ies. c. XXXLX. v. 11. und sich an wüsten Orten aufhalten soll. Allein, beyde Ableitungen werden deswegen verworfen, weil solcher Kocytus wirklich ein kleiner Fluß in dem Epirus ist, und, da die Poeten von dessen schlechten Beschaffenheit, indem er ein höchst unangenehmes Wasser haben soll, Pausan. Attic. c. 17. p. 30. erst den Fluß in der Hölle gedichtet, solcher den Namen nicht von dem bekommen haben kann, was auf oder bey ihm in der Hölle vorgehen soll. Voss. Theol. gent. lib. II. c. 81.
Hederich-1770: Cocýtvs [1]