Coevs [1]

[764] COEVS, i, Gr. Κοῖος, ου, ( Tab. II.) des Cölus und der Erde Sohn, Hesiod. Theog. v. 135. einer von den Titanen, welcher mit der Phöbe die Asteria und Latona zeugete. Apollod. lib. I. c. 2. §. 2. Er war aber in so fern unglücklich mit ihnen, daß erstere, weil sie dem Jupiter nicht zu Willen seyn wollte, in eine Wachtel, und endlich gar in einen Stein verwandelt wurde, die andere aber durch eben denselben zu Falle kam, und, ob sie wohl den Apollo und die Diana daher gebahr, dennoch auch von der Juno Noth und Verfolgung [764] genug dargegen ausstehen mußte. Id. ibid. c. 4. §. 1. Einige zählen ihn auch mit unter die Giganten, Serv. ad. Virg. Georg. I. v. 279. wogegen andere wollen, daß er so viel als ποῖος heiße, und mithin eigentlich die ποιότητα, oder Eigenschaft aller Dinge bedeute, Phurnut. de N.D. c. 17. auch sonst von ihm der kleine Fluß Cöus, in Messenien, den Namen bekommen habe. Pausan. Mess. c. 33. p. 279. Allein, noch andere halten ihn fast wahrscheinlicher für einen mächtigen, allein zugleich auch frechen König in der Insel Cöos, Leontius ap. Boccacc. lib. IV. c. 17. welcher insonderheit verursachet, daß die Titanen den Krieg wider den Jupiter angefangen, weil er dessen Tochter zu Falle gebracht, Paullus Perusin. ap. eumd. l. c. ob wohl sonst solches auch von andern widersprochen wird. Boccacc. ipse l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 764-765.
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