Cyllenivs

[841] CYLLENIVS, i, Gr. Κυλλήνιος, ου, ein bekannter Beynamen des Mercurius, welchen er nach einigen von dem Cyllene, des Elatus Sohne, hat, von dem auch der höchste Berg in Arkadien, Cyllene, den Namen bekommen, auf dessen obersten Höhe ehemals solches Mercurius Tempel und Statue von, Citronenholze zu sehen war. Pausan. Arcad. c. 17. p. 482. Andere wollen, er habe ihn bekommen, weil ihn seine Mutter, Maja, auf solchem Berge gebohren, Virgil. Aen. VIII. v. 139. & Eustath. ad Hom. Il. Β. v. 603. oder er doch auf selbigem, oder in Cyllenia via al. a Cyllene avia, Voss. ad Pomp. Melæ lib. II. c. 3. oder von der Nymphe Cyllene sey auferzogen worden; oder auch weil er seine Dinge bloß durch die Rede ohne Hände ausrichte, dergleichen Personen ohne Hände denn κυλλοὶ genannt würden. Festus lib. III. p. m. 1140. Allein noch andere melden in Absicht auf letzteres Stammwort, daß als des Chorikus Söhne, Plexippus und Enetus, die Fechtkunst erfunden, ihre Schwester, Palästra, solche dem Mercurius als ihrem Liebhaber gewiesen, daher ihre Brüder auf des Vaters Geheiß diesen verfolget, und, da sie ihn [841] auf dem Berge Cyllene schlafend angetroffen, sich dessen bemächtiget und ihm, aus Rache, beyde Hände abgehauen hätten. Serv. ad Virgil. Aen. VIII. v. 138. Es geben ihm auch einige solchen Namen von der Stadt Cyllene in Messenien, weil er daselbst soll gebohren worden seyn. Pomp. Mela lib. II. c. 3.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 841-842.
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