Davnvs [2]

[877] DAVNVS, i, ein Illyrier, der bey entstandenem Aufruhre aus dem Lande gehen mußte, da er sich denn nach Apulien begab und einem Stücke solches Landes von sich den Namen ertheilete. Festus lib. IV. p. 1145. Als nachhers Diomedes nach Italien kam, und er eben von den Messapiern sehr gedränget wurde, so leistete ihm Diomedes seine Hülfe, und bekam dafür sowohl des Daunus Tochter zur Gemahlinn, als auch ein Stück Landes zu seinem Aufenthalte. Anton. Liberal. c. 37. Einige wollen, daß ihm Daunus die Wahl gelassen, ob er die gesammte Beute, oder das vom Feinde eroberte Land nehmen wollte. Weil er nun deshalber mit dem Daunus complimentirte, so erwählete dieser den Althänns, des Diomedes Stiefbruder zum Schiedsmanne. Allein, weil dieser auch sein Absehen auf des Daunus Tochter hatte, so sprach er das Land, als den besten Theil, dem Daunus zu. Wie aber dieses dem Diomedes sehr weh that, [877] so bat er die Götter, daß sie dem Lande die Fruchtbarkeit entziehen, und keinen Samen darinnen wollten wachsen lassen. Dieses erfolgete denn auch in soweit, daß Daunus deshalber das Orakel befragete. Als er nun vernahm, daß Diomedes Ursache davon wäre, so verbiß er seine Rache so lange, bis er ihn in seine Hände bekam, da er ihn denn sogleich hinrichtete. Nat. Com. lib. VII. c. 5.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 877-878.
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