Derceto

[896] DERCĔTO, us, Gr. Δερκετὼ, οῦς, war eben die Göttinn, welche von den Syriern Atargatis genannt wurde. Strabo, l. XVI. p. 785. Plin. H. N. l. V. c. 23. Man kann daher diesen Artikel zu Rathe ziehen. Indessen wird doch besonders von ihr erzählet, sie habe die Venus beleidigt, wofür ihr diese die Liebe gegen einen gewissen jungen Menschen eingeflößet, mit welchem sie denn die Semiramis zeugete. Wie sie sich aber dieses ihres Fehlers hernach schämete, so ließ sie den jungen Syrier aus dem Wege räumen, und ihre Tochter an einen wüsten und felsichten Ort [896] wegsetzen, sie selbst aber stürzete sich in einen See bey Askalon, da sie denn in einen Fisch verwandelt wurde. Diod. Sic. lib. II. c. 4. Es erbaueten ihr darauf die Syrier einen prächtigen Tempel unsern von gedachtem See, in welchem sie dieselbe unter der Gestalt einer halben Jungfer und eines halben Fisches verehreten. Lucian. de Dea Syra p. 662. T. II. Opp. Sie aßen auch nach der Zeit nichts mehr von Fische, sondern erwiesen denselben so gar göttliche Ehre. Diod. Sic. l. c. Cf. Gyrald. Synt. I. col. 62. Voss. Theol. gent. L. I. c. 23.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 896-897.
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