Electra [1]

[977] ELECTRA, æ, ( Tab. VIII.) eine von des Atlas und der Pleione Töchtern. Apollod. lib. III. c. 10. §. 1. Sie heurathete den Korythus, und zeugete mit[977] ihm den Jasius, da sich denn zugleich auch Jupiter zu ihr einfand, von welchem sie den Dardanus bekam. Serv. ad Virg. Aen. III. 166. Sie gewann zu dessen Reiche eine solche Liebe, daß sie auch das Palladium, welches sich sonst bey dem Jupiter befand, dahin soll gebracht haben. Apollod. l. c. §. 3. Tzetz. ad Lycophr. 355. wurde hernach, nebst ihren sechs Schwestern, mit an den Himmel versetzet, woselbst sie die so genannten Pleiaden, oder das Siebengestirn ausmachen: Eratosth. Cataster. 23. unter denen sie aber auch, nach einigen, sich nicht mehr soll sehen lassen. Denn als Troja zerstöret, und des Dardanus Nachkommen also fast insgesammt vertilget worden, so soll es ihr so nahe gegangen seyn, daß sie solches nicht habe mit ansehen können. Ovid. Fast. L. IV. v. 169. Hygin. Fab. 192. Sie sonderte sich von ihren stets tanzenden Schwestern ab, und begab sich nach dem arktischen Pole zu. Ap. Hygin. Astron. Poet. lib. II. c. 21. Die Haare hiengen ihr dabey vor Betrübniß zerstreut um den Kopf; und sie wurde davon ein Komet oder Haarstern genannt. Germanic. in Arat. v. 243. Man will auch, daß sie zuweilen wieder zu erscheinen pflege, aber entfernt von ihren Schwestern, und stets so mit fliegenden Haaren und glühendem Gesichte. Avien. Paraphr. Arati p. 96. Sonst machen einige auch die Harmonia, des Kadmus Gemahlinn, zu ihrer Tochter, und wollen, daß Dardanus auch Polyarches, und Jasius oder Jasion eigentlich Eetion geheißen, sie aber selbst hiernächst in der Insel Samothrace gewohnet habe. Schol. ad Apollon. I. 916.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 977-978.
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