Erebvs

[1023] ERĔBVS, i, ( Tab. I.) wurde, nebst der Nacht, dem Tage und dem Aether aus dem Chaos und der Dunkelheit. Hygin. Præf. p. 1. oder auch nur aus dem Chaos geboren. Hesiod. Theog. v. 123. [1023] Seine und der Nacht Kinder waren das Schicksal, das Alter, der Tod, die Enthaltung, der Schlaf, die Träume, die Zwietracht, das Elend, der Muthwillen, Nemesis, Euphrosyne, die Freundschaft, die Barmherzigkeit, Styx, die drey Parcen, und die Hesperiden. Hygin. l. c. Andere setzen noch die Liebe, den Betrug, die Furcht, die Arbeit, die Misgunst, die Finsterniß, den Zank, die Gnade, die Betrügerey und Hartnäckigkeit hinzu. Cicer. de N.D. lib. III. c. 17. p. 1197. Den Namen soll er von dem Phönicischen hereb oder erbo haben, welches so viel, als Finsterniß oder die Nacht heißt. Cleric. ad Hesiod. l. c. & Voss. Theol. gentil. lib. II. c. 60. Andere hergegen leiten solchen Namen von ἐρέφεσθαι, bedeckt werden her, was von andern bedecket wird, und deuten ihn auf die ὁρμὴν ἐπὶ τὸ γεννᾷν, oder die Zeugungsbegierde, unterscheiden ihn auch dabey vom Tartarus, Phurnut. de N.D. c. 17. da sonst andere beyde für ein Wesen halten. Uebrigens soll er in der Natur nichts anders bedeuten, als denjenigen Theil unserer Erde, der von der Sonne nicht erleuchtet ist. Damms Götterl. 182 §. Bey allem dem aber wurde er doch, nach einigen, als ein besonderer Gott verehret, und ihm daher ein schwarzes Schaf oder Widder geopfert, Boccacc. lib. I. c. 15. wo anders Homer recht von ihnen verstanden worden. Alex. ab Alex. lib. III. c. 12. p. 705. Andere wollen ihn fast lieber für den Arba ansehen, wovon Hebron ehemals Kiriath-Arba genannt worden. Abel Hist. Monarch. lib. II. c. 1. §. 6. Sieh Tartarus.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1023-1024.
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