[1083] EVRYDĬCE, es, Gr. Ἐυρυδίκη, ης, eine Nymphe, und zwar insonderheit eine der Dryaden. Serv. ad. Virg. Georg. IV. v. 460. Sie heurathete den Orpheus. Weil sich aber auch Aristäus an ihr vergaffte, und ihr daher ungeziemende Dinge zumuthete, so begab sie sich vor ihm auf die Flucht, wurde aber in solcher von einer Schlange gestochen, daß sie starb. Orpheus machte sich darauf in die Hölle, und wußte den Pluto dahin zu bewegen, daß er ihm selbige wieder zustund, jedoch mit der Bedingung, er sollte sich nicht eher nach derselben umsehen, als bis er völlig aus der Hölle mit ihr heraus wäre. Allein, als solches Orpheus nicht hielt, sondern sich die Liebe so sehr bemeistern ließ, daß er sich nach seiner Eurydice noch eher, als er sollte, zurück kehrete, so büßete er solche wieder ein, und sie fuhr in die Hölle zurück. Apollod. lib. I. c. 3. §. 2. Hygin. Fab. 164. Ovid. Metam. X. ab initio & Fulgent. Mythol. lib. III. c. 10. Einige wollen, er habe sich, da er sie durch den Tod verloren, nach Thesprotien, zu dem See Arnus, gemacht, und sie daselbst wieder aus der Hölle zu rufen gesucht. Allein, als er geglaubet, er habe sie wieder, sich aber hernach betrogen gefunden, so habe er sich auch selbst aus Verdrusse hingerichtet. [1083] Pausan. Bœot. c. 30. p. 586. Nach einigen soll er sie von dem Schlangenbisse geheilet haben. Weil sie aber kurze Zeit darauf durch sein Versehen dennoch gestorben, so habe man daher die Fabel von ihrer Zurückkehr aus der Hölle erdichtet. Tzetz Chil. XII. hist. 399.
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