[1423] LÄIVS, i, (⇒ Tab. XXII.) des Labdakus Sohn, war erst ein Jahr alt, als sein Vater starb, daher er unter der Vormundschaft des Lykus aufwuchs, unterdessen sich Amphion und Zethus des thebanischen Reiches bemächtigten. Apollod. l. III. c. 5. §. 5. Er wurde heimlich fortgeschafft und vor ihnen verborgen gehalten Als sie aber gestorben waren, und er indessen seine Jahre erreichet hatte, so gaben ihm die Thebaner das Reich wieder. Paus. Bœot. c. 5. p. 550. Er heurathete darauf die Jokasta, des Menöceus Tochter. Er bekam keine Kinder mit ihr, und fragte das Orakel deswegen. Dieses sagete ihm, er würde, wenn er mit der Jokasta dergleichen zeugete, von denselben umgebracht werden. Als er aber in der Trunkenheit solches nicht in Acht nahm, und daher den Oedipus bekam, so ließ er solchen wegsetzen. Allein, es fanden ihn Hirten, die ihn auferzogen, und der Königinn zu Korinth, Periböa, verehreten, die ihn für ihren Sohn annahm. Apollod. [1423] l. c. §. 7. cf. Diod. Sic. l. IV. c. 66. p. 185. Dadurch gieng denn das Orakel mit der Zeit in seine Erfüllung und Laius wurde nebst seinem Herolde vom Oedipus erschlagen. Sieh Oedipus 3. §. Dieß geschah in Phocis, und Damasistratus, König der Platäenser ließ ihn begraben. Apollod. l. c. §. 8. Des Aeschylus Tragödie von ihm ist verloren gegangen Fabric. Bibl. Gr. l. II. c. 16. §. 7.
Hederich-1770: Läivs