[1461] LEVCOPHRÝNE, es, ein Beynamen der Diana, die zu Magnesia besonders verehret wurde. Sie hatte daselbst [1461] einen sehr schönen Tempel, welcher zwar an Größe und Menge der Geschenke dem zu Ephesus nicht glich, aber doch an Schönheit und zierlicher Bauart übertraf. Strab. L. XIV. p. 647. Es soll ihn Hermogenes gebauet haben, der auch ein eigenes Buch davon geschrieben. Vitruv. præf. L. VII. Er gab eine große berühmte Freystätte ab, deren Gerechtsamen die Römer auch noch unter dem Tiberius bestätigten. Tac. Annal. L. III. 62. Dieser Beynamen soll von einer gewissen Leukophryne herkommen, welche ihr Grabmaal in diesem Tempel gehabt hat, oder von der Insel Tenedos, welche ehemals Leukophryn geheißen und wo ein heiliger Tempel der Diana gewesen. Vid. Lips. ad h. l. Es ist aber wahrscheinlicher, daß er von der alten Stadt Leukophrys geblieben, an deren Stelle Magnesia erbauet worden. Palmer. ad Strab. l. c. Buonarot. osserv. sopra alc. medagl. p. 90. Themistokles Kinder hatten dieser Diana eine eherne Bildsäule zu Athen gewiedmet, weil ihr Vater vordem zu Magnesia aus Gnade des Xerxes regieret hatte. Paus. Att. c. 26. p. 47. Es hatte auch Bathykles dergleichen zu Amyklä gemacht. Id. Lacon. c. 18. p. 196. Hieraus schließt man, daß sie besondere Kennzeichen müsse gehabt haben, wodurch sie sich von den andern Dianen unterschieden. Man findet sie auch noch auf einigen Münzen vorgestellet, wo sie der ephesischen ziemlich, wo nicht ganz, ähnlich ist, nur daß sie zuweilen, statt der Hirsche bey jener, ein Paar Adler oder andere Vögel, oder ein Paar Flüsse oder auch gar nichts neben ihren Füßen hat. Buonarotti l. c. p. 89.