Lvcifera

[1476] LVCIFERA, æ, die Lichtbringende, ein Beynamen der Diana, unter welchem die Gebährenden bey den Griechen sie eben so, als die bey den Lateinern die Lucina anriefen. Cic. ae N.D. l. II. c. 27. p. 1183. Sie nannten sie aber in ihrer Sprache φαεσφόρος, Callim. hymn. in Dian 204. oder Φωσφόρος. Nausicrates ap. Athen. l. VII. c. 21. p. 325. Diesen Namen soll sie daher erlanget haben, weil sie die nicht in die Augen fallenden Werke der Natur gütig ans Licht bringt. Proclus in Platon. Polit. p. 353. Sie hatte auch unter demselben eine Bildsäule bey den Messeniern, Pausan. Messen. c. 31. p. 276. und einen Tempel an dem thracischen Bosphorus zu Bolos, einem Orte, der zur Winterfischerey sehr gelegen war. Dionys. Byzant. ap. Gyllium de Bosporo Thrac. l. II. c. 6. Ihre Abbildung findet man noch auf vielen alten Denkmaalen bald mit einer, bald mit zwoen Fackeln in den Händen, die sie empor trägt. Sie ist dabey ordentlicher Weise mit einem langen Kleide angethan und hat zuweilen einen halben Mond auf dem Kopfe. Montf. ant. expl. T. I. P. I. pl 91. & 92. Eben so kömmt sie auch auf verschiedenen Münzen, sonderlich der Kaiserinnen vor, wo sie gemeiniglich eine Fackel in beyden Händen hält. Beger. Thes. Brand. T. II. p. 683. & 739. Numism. Croy. t. 49. Zuweilen aber führet sie auch in jeder Hand eine und scheint damit bergan zu steigen. Ap. Spanhem. ad Callim. p. 132. Wenn sie die Fackeln senket, und einen Schleyer mit Sternen um den Kopf hat, so will man sie lieber für die Nacht oder wenigstens den untergehenden Mond halten. Montfauc l. c. p. 154. & 361.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1476.
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