Myrmidones

[1681] MYRMIDŎNES, um, Gr. Μυρμιδόνες, ων, waren die Einwohner der Insel Aegina, welche auf des Aeakus Wunsch aus einem Haufen Ameisen entstunden, als die vorigen Einwohner insgesammt durch die Pest waren aufgerieben worden. Ovid. Met. l. VII. v. 469. Sie hatten ihren Namen von Myrmex, welches eine Ameise heißt, Hygin. Fab. 72. nicht, als ob sie wirklich aus dergleichen entstanden, sondern weil sie eben so ämsig und sparsam waren, als die Ameisen, auch, wie die Ameisen die Erde durchgruben, und sich von deren Baue ernähreten, nicht weniger nach Art derselben unter der Erde in Höhlen wohneten, weil sie keine Steine zum Häuserbauen hatten. Strabo l. VIII. p. 375. & Theagenes ap. Tzetz. ad Lycophr. v. 176. Jedoch leiten einige auch ihren Namen von dem Myrmidon her, welchen Jupiter mit der Eurymedusa gezeuget, nachdem er die Gestalt einer Ameise angenommen hatte. Serv. ad Virg. II. v. 7. & Clem. Alex. ap. Munek. ad Hygin. l. c. Noch andere führen ihn von der Mirmex her, welcher zu Ehren Jupiter die Ameisen in Aegina in Menschen verwandelt habe. Serv. ad Virg. Aen. IV. v. 402. Sieh Mirmex. Es waren aber solche Myrmidonen gute Leute, und zwar sowohl gute Hauswirthe, Ovid. l. c. v. 655. als brave Soldaten, die insonderheit das Ihrige unter ihrem Anführer Achilles, vor Troja, gar wohl thaten. Homer. Il. Π. v. 154. Des Aeschylus Tragödie von ihnen ist verloren gegangen. Fabric. Biblioth. gr. l. II. c. 16. §. 7.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1681.
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