Olenvs

[1781] OLĔNVS, i, Gr. Ὤλενος, ου, ( Tab. X.) Jupiters und der Anaxithea, einer von den Danaiden, Sohn, regierte in Achaia, und gab einer Stadt darinnen seinen Namen. Stephan. in Ὤλενος. Er soll derjenige gewesen seyn, welcher den Herkules, nachdem er des Augias Stall gereiniget, wohl aufgenommen und bewirthet hat. Allatii anon. de laborib. Hercul. c. 5. Allein, ob dieses gleich ein König zu Olenus gethan hat, Pausan. Achaic. c. 18. p. 431. so soll doch das daselbst gebrauchte Wort Δεξάμενος dessen eigenthümlichen Namen anzeigen. Goldhag. ad h. l. n. 44. Es läßt sich auch nicht bestimmen, ob er, oder der folgende, oder noch ein anderer Olenus die Lethäa zur Gemahlinn gehabt, welche sich ihrer Schönheiten wegen den Göttinnen selbst vorzog. Weil diese nun darüber erzürnet wurden, und sie ihres Hochmuthes wegen bestrafen wollten, so nahm er alle Schuld davon auf sich. Er richtete damit aber weiter nichts aus, als daß sie beyde in Steine verwandelt wurden, die auf dem Berge Ida zu sehen waren. Ovid. Metam. X. 69. & Burman. adill. Dieß soll bloß anzeigen, daß sie zwischen den Felsen umgekommen, wohin sie sich vor den Nachstellungen der Priester geflüchtet hatten, welche Lethäa durch eine Spötterey mochte aufgebracht haben. Ban. Erl. der Götterl. V B. 432 S.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1781.
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Hederich-1770: Olenvs [1]