[1785] OMOLOCA, æ, Gr. Ομορῶκα, eine Frauensperson in der chaldäischen Kosmogonie, welche aus einem Eye hervorgekommen seyn soll, so wie Oannes aus einem andern. Voss. de septuag. interpr. p. 409. Sie soll die oberste Regiererinn aller der ungeformten Unthiere und Misgestalten gewesen seyn, die man in dem Chaos angetroffen. Als aber Belus gekommen, so soll er dieses Weib mitten von einander getheilet, u. aus der einen Hälfte die Erde, aus der andern aber den Himmel gemacht haben, da denn die vorigen Wunderthiere umgekommen. Beros, ap. Syncell. p. 28. & Fabric. Bibl. gr. T. XIV. p. 188. Ihr Namen soll im Chaldäischen eigentlich Thalatth geheißen haben, und so viel als das Meer und der Mond bedeuten. Ib. Man sieht aber, daß er mit θάλασθα sehr übereinkömmt; daher vermuthet wird, daß er aus demselben geschmiedet worden. Scalig. ad Græca Euseb. p. 408. Doch könnte er auch wohl aus dem chaldäischen oder syrischen Thalilutho seyn verfälschet worden, welches eine Befeuchtung und Benetzung bedeutet, und mit der gegebenen Erklärung ganz wohl übereinkömmt, da der Mond und das Meer als die zwo Quellen der Feuchtigkeit anzusehen sind. Allg. Welth. 1 Th. 34 S. N. q).