Orithýia

[1807] ORITHÝIA, æ, Gr. Ὀρειθῆια, ας, ( Tab. XXIX.) des Erechtheus und der Diogenea Tochter, wurde von dem Boreas entführet, da sie über den Fluß Ilyssus fuhr; Apollod. l. III. c. 14. §. 1. 2. Cf. Orph. Argon. v. 217. oder sich an demselben mit ihren Gespielinnen lustig machete. Pausan. Attic. c. 19. p. 33. Er führete sie nach Thracien und zeugete mit ihr den Zetes und Kalais, wie auch die Kleopatra und den Chion. Apollon. l. I. v. 212. & ad eum Schol. l. c. Nach andern soll er sie in das Land der Ciconen, welche ein thracisches Volk um den bistonischen See und an dem Berge Ismarus waren, gebracht haben, wo sie denn mit Zwillingen niedergekommen. Ovid. Metam. VI. 709. Jedoch soll dieser Boreas nicht sowohl der Wind, als vielmehr ein junger Mensch, Strymons Sohn, gewesen seyn. Schol. Apollon. l. c. Andere meynen, sie sey nur von Thraciern geraubet, oder in den Ilyssus gefallen und ersoffen; da man denn gedichtet, Boreas habe sie weggeführet, weil man sie nirgends finden können. Nat. Cam. l. VIII. c. 11. p. 864.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1807.
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