Phemivs [1]

[1971] PHEMIVS, i, des Terpus Sohn, ein Ithaker und guter Musikus, der von der Penelope Freyern gezwungen wurde, ihnen, bey ihrem Schmausen in des Ulysses Hause, etwas vorzuspielen und [1971] zu singen. Homer. Od. Α. 155. Als nachher Ulysses wieder kam, und besagte Freyer niedermachte, so stund er in Zweifel, ob er sich zu Jupiters Altare flüchten, oder dem Ulysses zu Fuße fallen wollte. Er that aber das letztere; und, da ihm Telemach mit seiner Vorbitte zu Statten kam, so erhielt er noch sein Leben. Id. ib. Χ. v. 330. Einige wollen, daß er zu Smyrna die Jugend in der Musik und andern Wissenschaften unterrichtet, darauf die Kritheis, Homers Mutter, geheurathet, diesen an Sohnes Statt angenommen, und in der Poesie und Musik unterwiesen, auch zum Erben alles seines Vermögens eingesetzet habe. Herodot. in Vita Homeri c. 4. Desgleichen soll er noch vor dem Homer von der Zurückkehr der Griechen von Troja ein Gedicht geschrieben haben. Tatianus & Plutarch. ap. Fabric. Biblioth. Gr. l. I. c. 25. §. 3.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1971-1972.
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Hederich-1770: Phemivs