Phthas

[2002] PHTHAS, æ, Gr. Φθὰς, ου, eine Gottheit der Aegyptier, welche von den Griechen für ihren Vulcan angesehen wurde. Euseb. Pr. Ev. l. III. c. 11. p. 115. Suidas in Φθὰς. T. III. p. 165. Man giebt ihn für des Nils Sohn aus. Cic. de N.D. l. III. c. 22. Diog. Laert. in proœm. §. 1. Dieß heißt aber nichts anders, als daß er Aegypten eigen gewesen, und ihm sonst keine andere Herkunft angewiesen worden. Iablonski Panth. ægypt. P. I. p. 45. not. Gleichwohl soll er, nach der Aegypter Vorstellung, aus einem Eye gekommen seyn, welches Kneph aus seinem Munde hervorgebracht. Euseb. l. c. Jedoch will man, daß er mit demselben nur einerley und bloß im Namen verschieden sey. Iablons. l. c. p. 43. & 94. Indessen könnte dieses vieleicht nicht Statt finden, und beyde in verschiedenen Theilen Aegyptens verschiedene Gottheiten gewesen seyn, die man hernach mit einander vereiniget, und bald die eine, bald die andere zur ersten gemacht. Schlegel beym Ban. Erl. der Götterl. II B. 61 S. Es wurde aber Phthas sonderlich zu Memphis verehret. Suidas l. c. Sein Namen soll im Aegyptischen Feuer bedeuten, und er deswegen für der Griechen Vulcan seyn angenommen worden. Clement. Homil. IX. §. 6. p. 681. Allein, dieß ist irrig, und er heißt vielmehr nach dem Koptischen einer, der alles ordnet und bestimmet. La Croze thes. epistol. T. III. p. 155. Die Aegyptier sahen ihn auch für den Vater und Obersten aller Götter und für das erste thätige Grundwesen[2002] aller Dinge an. Iablonski l. c. p. 44. 46. 52. Dabey hielten sie ihn für den ersten Lehrer der Weltweisheit; Diogen. Laert. l. c. und die Priester sahen ihn für ihren besondern Schutzgott an, von dem sie beseelet und begeistert wurden. Iablons. P. III. p. 171. sqq.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2002-2003.
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