Samia

[2157] SAMIA, æ, Gr. Σαμία, ας, ein gemeiner Beynamen der Juno, Gyrald. Synt. III. p. 127. welche in der Insel Samos unter einem Keuschbaume geboren und auferzogen worden, auch daselbst den Jupiter geheurathet haben soll. Sie hatte daselbst einen berühmten Tempel, in welchem sie als ein Frauenzimmer im Brautschmucke vorgestellet war, und wurde ihr jährlicher Gottesdienst auch als eine Hochzeit gefeyret. Varro ap. Lactant. Inst. divin. l. I. c. 17. Man bildete sie unter diesem Namen als eine Frau, die auf dem Kopfe einen halben Mond oder ein Körbchen, hinter sich ein großes Tuch von dem halben Monde bis auf die Füße, unter diesen wieder einen halben Mond hatte, und sich mit beyden Händen auf zween Stäbe von lauter runden Kügelchen stemmete. Spanhem. ad Callim. Hymn. in Dian. v. 228. Diesen Tempel sollen schon die Argonauten erbauet, und die Bildsäule der Göttinn von Argos dahin gebracht, diese aber Smilis, ein Aeginete, und Zeitverwandter des Dädalus, verfertiget haben. Pausan. Ach. c. 4. p. 403. Anfänglich soll ihr Bild nur ein bloßes Brett gewesen seyn. Callimach. ap. Kuhn. ad Pausan. l. c. Man will den Kopf auf einer Gemme, den man sonst für der helfenden Diana ihren hält; sieh Sospita, auch für ihren ausdeuten. Maffei gem.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2157.
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