Telegonvs [2]

[2299] [2299] TELEGŎNVS, i, Gr. Τηλέγονος, ου, ( Tab. XV.) des Ulysses und der Circe Sohn, wurde von seiner Mutter abgeschickt, seinen Vater aufzusuchen. Als ihn nun der Sturm ungefähr an die Insel Ithaka verschlug, und er nichts zu leben hatte, so griff er zu, wo er etwas fand. Ulysses, welcher von dieser Räuberey hörete, gieng ihm, nebst seinem andern Sohne, Telemach, entgegen. Allein, da es zum Gefechte, kam, so erlegete Telegonus den Ulysses, ohne daß einer den andern erkannte. Als dieses hernach erfolgete, so rieth ihm Minerva, man sollte den Ulysses zur Circe bringen und in deren Insel begraben. Dieß geschah, und man traf, auf eben besagter Göttinn Einrathen, eine Wechselheurath, so daß Telemach die Circe, und Telegon die Penelope nahm, mit der er so dann noch den Italus zeugete. Hygin. Fab. 127. Einige geben ihm die Kalypso zur Mutter. Ap. Eustath. ad Hom. Odys. Π. p. 1796. Sonst soll er auch die Stadt Tusculum erbauet haben, Ovid. Fast. l. V. v. 92. & Horat. l. III. Od. 29. v. 8. nicht aber Tibur, wie einige wollen; Boccacc. l. XI. c. 42. oder doch, Präneste, wozu ihn das Orakel vermocht. Denn da er ausreisete, seinen Vater zu suchen, so hieß es ihm, daselbst eine Stadt zu bauen, wo er die Bauern in Kränzen würde tanzen sehen. Weil er nun dergleichen in Italien wahrnahm, wo die Bauern Kränze von πρίνοις, oder Steineichen aufhatten, so gab er seiner Stadt den Namen Prineste, woraus denn endlich Präneste gemacht worden. Aristocles ap. Plutar. Parall. minor. n. 41. p. 316. T. II. Opp.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2299-2300.
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