Terambvs

[2314] TERAMBVS, i, Gr. Τέραμβος, ου, des Eusirus und der Othreis, einer Nymphe, Sohn, hütete seine große Menge Vieh auf dem Berge Othrys selbst. Weil er nun ein guter Musikus war, und die Leyer und Hirtenpfeife erfunden haben soll, so machte er dereinst eine so angenehme Musik, daß nicht nur die Nymphen darnach tanzeten, sondern auch Pan selbst sein Vergnügen darüber hatte, und ihn daher wohlmeynend erinnerte, sich mit seinem Viehe von dem Berge in die Ebene zu degeben, weil eine ungemeine Kälte einfallen würde. Er schlug aber dieses nicht nur in den Wind, sondern griff auch die Nymphen mit den empfindlichsten Worten an. Da also besagte Kälte kam, und des Therambus Vieh erfror, so verwandelten ihn die Nymphen noch selbst dazu in einen Cerambyx, welches eine [2314] Art großer Käfer mit Hörnern, vielleicht unsere Feuerschröter, war, dessen sich vor Zeiten die Jungen zu ihrer Kurzweile bedieneten. Nicand ap. Anton. Liberal. c. 22. Man will daher, daß er mit dem Cerambus einerley sey, und daß man auch den Namen so lesen solle. Muncker. & Burman. ad Ovid. Metam. VII. 352.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2314-2315.
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