Thestivs

[2357] THESTIVS, Gr. Θέστιος, ( Tab. XXIX.) Pausan. Bœot. c. 27. p. 582. Suidas in Θεστίαδες, Tom. II. p. 191. & alii war ein König zu Thespia, in Böotien, welcher mit der Megamede, des Arnäus Tochter, funfzig Töchter gezeuget hatte. Er wurde von einem besondern Löwen, der sich auf dem Helikon aufhielt, sehr geplaget. Als aber Herkules endlich zu ihm kam, solchen zu erlegen, so gab er ihm jede Nacht, wenn er von der Jagd zurück kam, eine von seinen Töchtern mit zu Bette, welche denn auf die zwey und funfzig Söhne von ihm bekamen. Apollod. l. c. Sieh vorhergehenden Artikel. Einige nennen ihn sonst auch Thespis, und machen ihn zu einem Sohne des Erechtheus, Königs von Athen, welcher sich [2357] des Herkules gute Gestalt und Bildung so wohl gefallen ließ, daß er gern Enkel von ihm gehabt hätte. Er lud ihn daher zu einem feyerlichen Opfer ein, und bedienete ihn auf gedachte Art mit seinen Töchtern. Diod. Sic. l. c. Sonst machen einige den Thespius, von welchem die anberegte Stadt Thespiaden Namen gehabt, zu einem Sohne des Theutras und Enkel des Pandions; wogegen noch andere ihren Erbauer nicht Thespius, sondern Thespias nennen. Eustath. ad Hom. Il. Β. v. 498.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2357-2358.
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Hederich-1770: Thestivs [1]