Thyestes

[2371] THYESTES, æ, od. is, Gr. Θυέστης, ου, ( Tab. XXX.) des Pelops und der Hippodamia Sohn, trieb seine Leichtfertigkeit mit der Aeropa, seines Bruders, Atreus, Frau. Hygin. Fab. 86. Dafür [2371] setzete ihm dieser denn aus Rache seine eigenen Söhne, Tantalus und Plisthenes; Id. Fab. 88. oder, nach andern, den Orchomenus, Aglaus und Kaleus; Schol. ad Eurip. Orest. 813. oder vielmehr nur seinen einigen Sohn zu essen vor. Hygin. Fab. 258. & Schol. Horat. & Serv. ap. Muncker. ad l. c. Er flüchtete sich mit seiner Tochter Pelopia zu dem Thesprotus, und von da nach Sicyon. Da ihm nun das Orakel, als er es fragete, wie er sich an seinem Bruder rächen könnte, zur Antwort gab, er sollte sich zu seiner eigenen Tochter halten, so überfiel er solche unbekannter Weise und schwängerte sie. Ihr Sohn rächete ihn auch mit der Zeit, und brachte den Atreus um. Hygin. Fab. 87. Sieh Atreus. Er regierete nachher noch lange zu Mycene, ob wohl nicht zu bestimmen, wie lange eigentlich. Petav. Ration. Temp. P. II. l. II. c. 8. Indessen wurde er nach seinem Tode auf den argivischen Gränzen begraben, und ein Widder von Marmor auf sein Grab gesetzet, zur Erinnerung, daß er seinen Bruder um den Widder mit dem goldenen Felle gebracht. Pausan. Corinth. c. 18. p. 115. Die Tragödien, welche Sophokles und Euripides von ihm geschrieben, sind verloren gegangen; Fabric. Biblioth. Gr. l. II. c. 17. & 18. §. 3. hingegen ist des Seneca seine noch vorhanden. Id. Biblioth. Lat. l. II. c. 9. §. 11. n. 2.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2371-2372.
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