Tyrrhénvs [1]

[2432] TYRRHÉNVS, i, ( Tab. XVII.) des Atys und der Kallithea Sohn, gieng, bey entstandener Hungersnoth, mit einem Theile Möonier, aus Asien nach Europa, und bemächtigte sich endlich eines Theiles von Italien, welchem er von sich den Namen gab. Herodot. Clio. I. 94. Dionys. Halic. A. R. l. I. c. 3. Er regierete mit seinem Bruder Lydus gemeinschaftlich und sie theileten ihr Volk, wovon die eine Hälfte einen Tag um den andern hungern und sich mit allerhand Spielen belustigen mußte. Als dieses nichts mehr fruchten wollte, so zog er fort: er soll aber in dem von ihm benannten tyrrhenischen [2432] Meere umgekommen seyn; da hingegen dessen Sohn, Tuscus, dem Lande von sich den Namen Tuscia gegeben habe. Serv. ad Virg. Aen. I. 67. Noch andere machen ihn zu einem Sohne des Herkules und der Omphale, und wiederum andere zu einem Sohne des Telephus. Dion. Halic. l. c. Er scheint daher mit vorhergehendem einerley zu seyn.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2432-2433.
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