Vrania [2]

[2479] VRANIA, æ, ein Beynamen der Venus, unter dem sie insonderheit die Assyrier verehreten, von welchen ihren Dienst denn die zu Paphos, in Cypern, und die zu Askalon, in Phönicien, von diesen wiederum die in Cythere, und [2479] endlich auch durch des Aegeus Einführung die Athenienser annahmen. Pausan. Attic. c. 14. p. 27. Sie hat den Namen von ὀυρανὸς, der Himmel, und soll eigentlich die reine und auf nichts körperliches abzielende Liebe bedeuten. Id. Bœot. c. 16. p. 566. Es wird daher Uranus für ihren Vater angegeben, welcher sie ohne einige Mutter gezeuget. Plata ap. Kuhn. ad Pausan. l. c. Wie sie aber in Griechenland hin und wieder ihre Tempel hatte: so wurde sie auch von den Aegyptern, und selbst von den Scythen mit verehret. Gyral. Synt. XIII. p. 389. Zu Elis hatte sie eine vom Phidias aus Elfenbeine und Golde verfertigte Bildsäule, wo sie mit dem einen Fuße auf einer Schildkröte stund. Pausan. Eliac. post. c. 25. p. 392. Sie wurde auch zu Aegira sehr verehret: doch durfte keine Mannsperson ihren Tempel betreten. Id. Achaic. c. 26. p. 451.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2479-2480.
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