Andreä [2]

[181] Andreä, Joh. Valentin, Enkel des vorigen, geb. 1586 zu Herrenberg in Würtemberg, studirte in Tübingen Theologie und wurde endlich, nachdem er manches erlebt und sich in der Welt umgeschaut hatte, Diakon in Vayhingen, 1620 Superintendent in Kalw, 1639 Hofprediger und Consistorialrath in Stuttgart, 1653 [181] Prälat in Bebenhausen; st. 1654. Die meisten seiner vielen Schriften entstanden in Vayhingen, z.B. sein Theophilus, gegen die einseitig klassische Bildung der Jugend gerichtet; sein Menippus, 100 Gespräche in der lucianisch-huttenʼschen Manier; seine Beschreibung der christlichen Republik u.s.w. Sein Verhältniß zu den Rosenkreuzern, einer geheimen mystischen Verbindung, ist noch nicht aufgeklärt. Von seinen lateinischen Gedichten hat J. G. Herder 1786 einige deutsch übersetzt herausgegeben. Seine Selbstbiographie ist 1799 in deutscher Uebersetzung erschienen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 181-182.
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