Aräometer

[230] Aräometer, Branntwein-, Wein- und Laugenwaagen, sind hohle verschlossene Kugeln von Glas oder Metall, die man unten beschwert, damit sie in der Flüssigkeit senkrecht stehen, und mit einer Skala versieht, welche die Schwere der Flüssigkeit nach Graden bezeichnet. Die Eintheilung der Grade ist nach den Verfertigern, z.B. Tralles, Richter, Bek, Baume u.s.w. verschieden. So construirte letzterer zwei Aräometer, eines für Flüssigkeiten, welche schwerer als Wasser sind, und eines für solche, die leichter als Wasser sind. Das erstere bestimmt er, indem er das Aräometer in reines Wasser taucht und den Punkt, wobei es an dem Spiegel der Flüssigkeit stehen bleibt, mit 0 bezeichnet; hierauf wird es in eine Auflösung von 15 Theilen Kochsalz und 85 Theilen Wasser getaucht, und der Punkt, wobei es stehen bleibt, mit 15 bezeichnet, zuletzt wird der Raum zwischen 0 und 15 in 15 gleiche Theile getheilt, wo dann jeder einzelne Theil zwischen 0 und 15 das spezifische Gewicht einer Flüssigkeit, welche schwerer ist als Wasser, angibt. Das Aräometer für Flüssigkeiten, welche leichter als Wasser sind, wird in eine Auflösung von 10 Theilen Kochsalz in 90 Theilen Wasser getaucht und der Punkt der Oberfläche der Flüssigkeit mit 0 bezeichnet; hierauf wird es in reines Wasser getaucht und der Punkt der Oberfläche mit 10 bezeichnet, alsdann aber die Theilung zwischen 0 und 10 auf die ganze Röhre übertragen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 230.
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