Blutschwamm

[577] Blutschwamm (Fungus haematodes), eine abnorme Ausdehnung der Capillargefäße, zeigt sich zuerst als rother oder bläulicher Fleck, der sich später zu einer elastischen Geschwulst erhebt, welche bei körperlicher Anstrengung sich vergrößert und lebhafter von Farbe wird. Im weiteren Verlaufe nimmt der Umfang zu und erreicht endlich, oft erst nach Jahren, die Größe eines Eies bis Kinderkopfs. Dann bricht die Haut auf und es entstehen aus den erweiterten Capillarblutgefäßen oft kaum zu stillende Blutungen. Die Behandlung ist verschieden nach den Umständen und geschieht bald durch Adstringentien und Compression, bald durch Unterbinden, durch Ausschneiden mit dem Messer oder durch Zerstörung mittelst des Glüheisens und der Caustica.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 577.
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