Bohemund

[594] Bohemund, der Name mehrerer Normannenfürsten. B. I., ältester Sohn Robert Guiskards, des Herzogs von Apulien, geb. 1065, focht in den Kriegen seines Vaters mit Auszeichnung, besonders gegen die Griechen, mußte sich aber nach dessen Tode mit dem Fürstenthum Tarent begnügen, da sein Stiefbruder Roger durch die Ränke seiner Mutter den Vorzug gewonnen hatte. Seinen Kampf mit Roger beendigte der Ruf zu dem 1. Kreuzzuge, an dem B. mit 30000 Kriegern Antheil nahm. Er zeichnete sich durch Klugheit u. Tapferkeit aus, erhielt das eroberte Antiochien als Fürstenthum, konnte es aber nur mit Mühe gegen die Angriffe der Saracenen und Griechen behaupten. Um Hilfe zu holen kam er 1109 nach Europa zurück, st. aber bald, nachdem er den Krieg gegen die Griechen eben durch eine Landung in Epirus begonnen hatte. B. II., sein Sohn und Nachfolger in Antiochien, blieb 1130 im Kampfe. B. III., Enkel des vorigen von mütterlicher Seite, wurde von Sultan Nureddin gefangen, regierte losgekauft machtlos bis 1201. B. IV. (1233–51). B. V., gest. 1275, B. VI. waren zugleich Grafen von Tripoli; der letzte verlor 1268 Antiochien an die Mamelucken und bald darauf Tripolis und Tyrus.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 594.
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