Croup

[237] Croup (frz. Krup), häutige Bräune (Angina membranacea) ist eine dem Kindesalter eigenthümliche Entzündung der [237] Schleimhaut des Kehlkopfs u. der Luftröhre, mit bald folgendem gerinnbarem und die Luftwege verschließendem Exsudat, was die Krankheit ebenso gefährlich als in ihren Erscheinungen furchtbar macht. Sie tritt oft plötzlich auf, oft nach katarrhalischen Vorläufern, und macht den ersten Anfall besonders gern in der Nacht, mit Aufschrecken u. grobbellendem Husten des Kindes. Damit steigert sich das Fieber u. wird in hohem Grad entzündlich, die Stimme wird heiser, das Einathmen immer mühsamer, mit zischendem, pfeifendem Ton u. vieler Angst, u. die Berührung des Kehlkopfes schmerzhaft. – Nicht selten sind auch die Mandeln und der Rachen croupös entzündet. Mit dem folgenden Tage können diese Erscheinungen an Stärke bedeutend nachlassen, oft bis zu anscheinendem Wohlbefinden, aber die nächste Nacht bringt den Anfall verstärkt wieder, die Erscheinungen werden anhaltend, und binnen wenigen Tagen ist die Ausschwitzung in den Luftwegen erfolgt. Wendet es sich von da an (freilich selten genug) noch zur Besserung, so wird der Husten feuchter und es kommt Auswurf eines dicken, eitrigen Schleimes, mit Stücken oder Röhrchen der ausgeschwitzten Membran vermischt. Geht es aber dem Tode zu, so wird das Athmungsgeräusch sägend, Schwerathmigkeit und Angst erreichen den höchsten Grad, der Kopf beugt sich rückwärts, und unter kalten Schweißen, verstelltem Gesichte, angstvollem Anklammern an die Umgebung, erfolgt der qualvolle Erstickungstod. Dies ist der gewöhnliche Ausgang bei schon etwas weiter fortgeschrittener Krankheit, und was ärztliche Hilfe nicht in den ersten 24–36 Stunden thut, ist meistens vergebens. Die Hauptmittel der Behandlung sind Blutegel an den Hals, Brechmittel, Calomel, Hautreize etc.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 237-238.
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