Farfa

[665] Farfa, ein Kloster am Flüßchen F. im alten Sabinerland, während des Mittelalters neben Monte Casino und Nonantula das berühmteste und reichste Italiens, durch die Langobarden und 884 durch die Saracenen zerstört, von Hugo, der 932 durch die Marozia Roms Herrschaft gewann, neu hergestellt. Es besaß in seinen besten Zeiten 2 größere [665] Städte, 16 Flecken, 132 Castelle, 315 Dörfer u.s.f. neben ungeheurem Grundbesitz; gegen die Ausartung vom 10. Jahrh. an brachte die Reform von Clügny nur vorübergehend, erst die neuere Zeit u. Verarmung dauernde Besserung. Im 11. Jahrh. beschrieb Abt Hugo das Kloster, der 1100 gest. Bibliothekar Gregor lieferte ein »Chronicon Farfense«, wichtig für die Geschichte Italiens u. von Muratori in die »Rer. Ital. script.« t. II p. II 289 ss. aufgenommen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 665-666.
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