[24] Gastmähler, als außerordentliche gemeinsame Mahlzeiten und Gelage, sind von jeher fast allen Völkern bekannt gewesen; die G. durch gemeinsame Bei träge (Eranos), die polit. Zweckessen (Phiditien), die Leichenmahle (Silicernia) u.a. waren noch zu Platons Zeit ziemlich einfach und namentlich die Unmäßigkeit im Weintrinken selten, erst bei den späteren Römern wurde das Kochen zur ersten Kunst und kein Gesetz vermochte die Schwelgerei der Reichen aufzuhalten. Die von Horaz gefeierten Freudenmahle wurden mit allem gewürzt, was Sinnlichkeit zu erdenken vermag und in der Kaiserzeit verirrte sich die Zügellosigkeit der convivia intempestiva, epulae u.s.f. zu jenem Grade der Unmäßigkeit, Unnatur und Grausamkeit, welchen Juvenal geißelt und weder das Mittelalter noch die Gastronomie der Neuzeit erreichte, ob wohl im 17. u. 18. Jahrh. im Essen u. Trinken Erstaunliches geleistet wurde. Die anschaulichsten Schilderungen der [24] G. der Alten erhält man durch Homer, Anakreon, Plautus und Horaz sowie durch Juvenal und Martial.