[106] Gog und Magog, ein mehrfach in der Bibel sowie im Koran u. in Volkssagen der Orientalen vorkommender Name, unter welchem man sich bald ein fabelhaftes wildes Volk und Land des nordöstl. Asiens und Osteuropas (Skythen, Massageten), bald unter G. einen Riesenfürsten dachte, dessen Stammvater Magog, der Sohn Japhets war. Stets aber wurden G. u. M. als Sinnbilder [106] der wilden Naturkraft und Tapferkeit sowie als Feinde Israels (Ezech. 38, 39) u. der Christenheit (Offb. Joh. 20, 7. 8) aufgefaßt. Das Mittelalter verstand unter G. und M. geradezu den Antichrist (nach Klaproths Meinung die Chinesen).