Heinrich II. [3]

[263] Heinrich II., geb. 1133, König von 1154–89; durch seine Heirath mit Eleonore von Poitou erwarb er Poitou und Guyenne zu der Normandie, Anjou, Maine, Touraine u. unterwarf die Bretagne, so daß dieser engl. König auf franz. Boden mehr besaß als der König von Frankreich. Er bezwang Wallis, Irland, demüthigte Schottland und war überhaupt in seinen Kriegen glücklich. Er brach den Trotz des Adels, als er aber durch die Constitutionen von Clarendon in die Rechte der Kirche eingriff, fand er bei dem Erzbischofe Thomas Becket Widerstand u. mußte wegen der durch ihn veranlaßten, wenn auch nicht befohlenen, Ermordung des Prälaten Kirchenbuße thun und von seinen Forderungen abstehen (vgl. Becket). Noch unglücklicher war er in seiner Familie; seine 4 Söhne empörten sich bald einzeln bald gemeinschaftlich, aufgereizt von ihrer eifersüchtigen Mutter (Sage von der schönen Rosamunde Clifford, der Geliebten des Königs); er bändigte sie wohl, aber der Gram darüber verkürzte sein Leben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 263.
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