Homeriden

[339] Homeriden, d.h. Sprößlinge des Homer, hießen die Mitglieder einer auf Chios einheimischen Sängerfamilie oder eines Sängerkreises, von denen die homerischen Gesänge fortgepflanzt wurden u. die auf Lykurgs Veranlassung in den Peloponnes kamen, wo sie als Rhapsoden oder Kytharoeden durch ihre Vorträge religiöse Feste verherrlichen halfen. Von ihnen mögen die dem Homer zugeschriebenen 33 Hymnen zu Ehren der Götter herrühren, von denen die erste auf Apollo die beste ist und welche von Stolberg und Schwenk vortrefflich übersetzt wurden; über die Batrachomiomachie s. d. Art. Auch die ältesten u. einfachsten Epigramme (s. d.) wurden dem Homer oder den H. zugeschrieben, die Gedichte Margites (eine Parodie auf einen anmaßenden Tölpel) u. das Bettlerlied Eiresiones gehören der alexandrin. Zeit an.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 339.
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