Lachaise

[682] Lachaise (Laschähs), François dʼAix de, der langjährige Beichtvater Ludwigs XIV., geb. 1624 auf seinem Stammschlosse dʼAix bei Forez, wurde Jesuit, Provinzial seines Ordens, 1674 Beichtvater des Königs. Die Neigungen Ludwigs XIV., unaufhörliche Hofintriguen, der beginnende Kampf gegen den Jesuitenorden machten die Stellung des L. zu einer sehr schwierigen, aber er erhielt sich darin bis zu seinem Tode 1709, weil er es verstand, keiner Partei anzugehören, für seine Person nichts wollte und dem König unwillkürliche Achtung [682] abzwang. Das Landhaus mit seinem umfangsreichen Garten, östl. von Paris am Mont Louis (Ludwigsberg) gelegen, welches Ludwig XIV. seinem Beichtvater schenkte, ist verschwunden und seit 1804 zum Kirchhof Père la Chaise geworden, den wegen seinen vielen und herrlichen Grabmälern auch bei uns jeder Steinmetze kennt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 682-683.
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