[36] Ludwig I., Sohn Karls d. Gr., geb. 778, seit 783 König von Aquitanien u. der span. Mark, führte einen glücklichen Krieg gegen die span. Araber, wurde durch den Tod zweier Brüder Alleinerbe des Reichs, 813 Mitregent seines Vaters, 814 dessen Nachfolger auf dem Kaiserthrone. L. ermangelte bei mancher guten Eigenschaft der Kraft und Klugheit, um das große Reich zu regieren, verstümmelte durch Privilegien die Kriegsverfassung, die sein Vater eingeführt hatte, und theilte schon 817 das Reich unter seine 3 Söhne Lothar, Pipin und Ludwig; als ihm aber seine 2. Gemahlin, die Welfin Judith, 823 einen Sohn, Karl (den Kahlen), gebar, verfügte er 829 eine neue Theilung, die Veranlassung zu Empörungen der andern Söhne gab, u. nur die Uneinigkeit derselben verhinderte es, daß der Kaiser nebst der Kaiserin u. dem nachgebornen Karl ihre Tage nicht in Klöstern schlossen. L. st. d. 20. Juni 840 auf einer Rheininsel bei Mainz, auf einem Feldzug gegen seinen Sohn Ludwig (den Deutschen) u. wurde zu Metz begraben. Das Erzbisthum Hamburg und das Kloster Korvei in Westfalen wurden von ihm gegründet.