[124] Matthias, deutscher Kaiser von 1612 bis 1619, geb. 24. Febr. 1557, vierten Sohn Kaiser Maximilians II., seit 1595 Statthalter in Oesterreich, wurde wegen der Schwäche seines Bruders, des Kaisers Rudolf II., als Chef des Hauses aufgestellt; er entriß Rudolfen 1608 u. 1611 jedesmal mit Hilfe der protestant. Partei die Erbländer und ließ ihm nur die Kaiserkrone u. erhielt auch diese am 24. Juni 1612 nach dessen Ableben. Er vermochte weder die Türken anders als durch einen nachtheiligen Frieden abzuhalten, noch die Auflösung Deutschlands zu hindern und in den Erbländern den Ausbruch jener Bewegungen zu hemmen, welche den 30jährigen Krieg herbeiführten und Oesterreich mit dem Untergange bedrohten; er st. 20. März 1619.