Maximilian I. [1]

[129] Maximilian I., deutscher Kaiser von 1493–1519, Sohn Friedrichs III., geb. den 22. März 1459, folgte seinem Vater 1493, griff in den Gang der politischen Ereignisse vielfach ein, konnte demselben jedoch wegen Mangels an Geldmitteln u. politischer Vorsicht in der Regel keine erwünschte Wendung geben. Sein Krieg gegen die Schweizer (1499) veranlaßte die Losreißung derselben von dem Reiche; den Franzosen mußte er Mailand u. die Bretagne überlassen, den Venetianern konnte er ihre Besitzungen auf dem Festlande nicht entreißen, gegen die Türken brachte er nie eine größere Unternehmung zu Stande, weil ihm die deutschen Fürsten nur mit Versprechungen u. niemals mit Geld od. Mannschaft Hilfe leisteten. Dagegen legte er durch seine Heirath mit der Erbtochter Maria von Burgund und durch die seines Sohnes Philipp mit der Prinzessin Johanna von Spanien, die gleichfalls Thronerbin wurde, den Grund zu der späteren gewaltigen Macht des Hauses Habsburg. Im Reiche selbst errichtete er den ewigen Landfrieden, das Reichskammergericht, die reitenden Posten, organisirte das Fußvolk (Landsknechte), verbesserte das Geschütz und beförderte Künste u. Wissenschaften. M. selbst war auch Schriftsteller u. verfaßte unter anderem den »Weißkunig«, eine romanhafte Darstellung seines eigenen Lebens. Er st. den 12. Jan. 1519.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 129.
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