Moritz [3]

[244] Moritz, Graf von Sachsen, bekannter als Marschall v. Sachsen, geb. 1696, natürlicher Sohn des starken Kurfürsten August von Sachsen u. der Gräfin Aurora von Königsmark, machte seine Schule unter Prinz Eugen, wurde 1726 von den Ständen Kurlands zum Herzog gewählt, aber durch Rußland an der Erlangung dieser Würde verhindert und trat nun wieder in franz. Dienste (1722 bis 1726 war er bereits franz. Marechal de Camp gewesen). Er machte hierauf unter Berwick den Feldzug am Rhein mit, wurde Generallieutenant u. zeichnete sich im österr. Erbfolgekrieg aus. Als Marschall von Frankreich leitete er 1745–48 den niederländ. Feldzug, gewann die Schlachten von Fontenoy, bei Raucoux. bei Lawfeld u. eroberte Bergen und Mastricht. Er lebte gerne mit Gelehrten, Künstlern etc., schrieb ein Werk über die Kriegskunst, beschäftigte sich nebenher mit abenteuerlichen Planen u. war dabei einer der größten Wüstlinge seiner Zeit; er st. 1750 zu Chambord an einem Blutsturze u. wurde in der Thomaskirche (großes Denkmal) zu Straßburg begraben. Von einem seiner natürlichen Söhne stammt die Dudevant, s. d.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 244.
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