Olearius

[397] Olearius, latinisirter Name von mindestens einem halben Dutzend protest. Theologen des 16.–18. Jahrh., von denen gedruckte Leichenreden Näheres berichten u. unter denen O. Gottfried, geb. 1604. gest. 1685, u. O. Johann, [397] der Sohn des Vorigen, geb. 1639, gest. 1713. als Herausgeber der Acta eruditorum, dann auch O. Christoph, geb. 1668, gest. 1747, als Liederdichter erwähnt sein sollen. – Der berühmteste O. aber ist O. (Oelschläger) Adam, geb. zwischen 1590–1603 zu Aschersleben im Halberstädtischen, Hofmathematiker u. Bibliothekar des Herzogs Friedrich III. von Holstein-Gottorp, der 1633 mit dem Dichter P. Flemming (s. d.) an seiner Gesandtschaft nach Moskau u. Ispahan theilnahm, an letzterm Orte das Persische erlernte. 1639 zurückkehrte u. eine für ihre Zeit treffliche »Orientalische Reisebeschreibung« (Schleswig 1647 u. oft. beste Ausg. Hamburg 1696) schrieb, dazu Saadis Rosengarten sowie Lohmans Fabeln verdeutschte. O. ward in die sog. fruchtbringende Gesellschaft als »der Vielbemühte« aufgenommen, zumal er Sinngedichte machte, und st. 1671.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 397-398.
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