Riffel

[811] Riffel Kaspar, Theolog und kirchenhistorischer Schriftsteller, geb. 1807 zu Büdesheim bei Bingen, erhielt die Priesterweihe 1830 u. trug dann kurze Zeit im Seminar daselbst die Kirchengeschichte vor. Er wirkte alsdann in der Seelsorge, kam 1835 als Pfarrer u. Professor der Moral, Homiletik u. Liturgik nach Gießen, erhielt den Lehrstuhl der Kirchengeschichte,[811] wurde aber wegen der Darstellung der Reformation des 16. Jahrh. in seiner Reformationsgeschichte pensionirt. Er lebte nun als Seelsorger und Schriftsteller zu Mainz, wurde nach der Herstellung der theol. Fakultät daselbst wiederum Professor der Kirchengeschichte, 1855 Geistl. Rath u. Mitglied des Ordinariates, st. ab er schon 1856. Außer seinem Hauptwerke, der unvollendeten christlichen Kirchengeschichte der neuesten Zeit seit der großen Glaubens- u. Kirchenspaltung (Mainz 1841 ff.) hinterließ er eine geschichtliche Darstellung des Verhältnisses zwischen Kirche u. Staat (Mainz 1836 ff), eine Geschichte der Aufhebung des Jesuitenordens, Predigten u. Vorträge über den Primat Petri.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 811-812.
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