[79] Schill, Ferdinand Baptist von, geb. 1776 zu Wilmsdorf bei Dresden, Sohn eines Offiziers, focht 1806 als Husarenlieutenant tapfer bei Auerstädt u. wurde schwer verwundet. Kaum wiederhergestellt errichtete er ein kleines Freicorps, mit welchem er einen glücklichen Parteigängerkrieg führte und zur ruhmvollen Vertheidigung Kolbergs mitwirkte. S. wurde Mitglied des »Tugendbundes«. führte am 28. April 1809, als Oesterreich an Napoleon den Krieg erklärt hatte, sein Husarenregiment aus Berlin unter dem Vorwande einer größeren Feldübung und eröffnete mit demselben auf eigene Faust (ohne Wissen u. Willen des Königs) den Krieg gegen Napoleon,[79] täuschte sich aber in seiner Hoffnung, an der Mittelelbe einen allgemeinen Aufstand gegen die Franzosen bewirken zu können. Unter glücklichen Gefechten wandte er sich in das Mecklenburgische, dann von der Uebermacht gedrängt, 2000 Mann stark nach Stralsund; ein dänisch-holländ. Corps erstürmte den Platz. S. selbst mit den meisten Gefährten fiel im Kampfe, getreu seinem Wahlspruche »lieber ein Ende mit Schrecken als einen Schrecken ohne Ende«. Die Gefangenen ließ Napoleon I. vor Braunschweig erschießen, wo ihnen 1837 ein Denkmal errichtet wurde; bei dieser Gelegenheit erinnerte man sich auch endlich. daß S.s Kopf, den ein holländ. Feldchirurg 1809 in Stralsund abgeschnitten hatte, im Leydner Museum in Weingeist aufbewahrt werde, forderte ihn zurück und begrub ihn zu den Gebeinen seiner Kameraden.